- Reflux
- Rückfluss
* * *
Re|flụx 〈m. 1〉 Rückfluss (z. B. von Harn aus der Blase über die Harnleiter in die Nierenbecken od. von Magensaft in die Speiseröhre) [<lat. refluxum „das Zurückgeflossene“; zu refluere „zurückfließen“]* * *
Re|flux [engl. reflux = ↑ Rückfluss (lat. refluere, refluxum = zurückfließen)], der; -es: im deutschsprachigen Chemievokabular nur als abgeleitetes Verb refluxen (seltener: refluxieren) im Sinne von »Sieden unter Rückfluss«, »zum Rückfluss erhitzen« benutztes Fremdwort.* * *
Reflụx[zu lateinisch refluere, refluxum »zurückfließen«] der, -es, Medizin: Rückfluss, Transport von Körperflüssigkeiten (Sekreten, Exkreten) in Hohlorganen entgegen der normalen Fließrichtung. Beim duodenogastrischen Reflux fließen gallehaltige Verdauungssäfte aufgrund einer Funktionsstörung des Magenpförtners mit dem Speisebrei in den Magen zurück und werden dabei als Ursache einer chronischen Magenschleimhautentzündung (Refluxgastritis) oder von Magengeschwüren vermutet; beim gastroösophagealen Reflux tritt Magensaft aufgrund einer Schließschwäche des Magenmunds (Kardiainsuffizienz) in den unteren Speiseröhrenbereich über und führt zu Entzündungen und Gewebeschädigungen mit Sodbrennen und Schmerzen, teils auch zu Geschwüren, Blutungen und späterer Narbenschrumpfung (Refluxösophagitis). Beim vesikoureteralen Reflux und vesikorenalen Reflux kommt es zum Rückfluss von Harn in die Harnleiter und gegebenenfalls auch das Nierenbecken aufgrund eines Defekts der muskulösen Verankerung der Harnleiter in der Harnblase oder infolge einer Harnabflussstörung; diese Form des Refluxes stellt die häufigste Ursache von chronischen Harnwegsinfekten im Säuglings- und Kindesalter dar.* * *
Universal-Lexikon. 2012.